Jeder kennt das in der Weihnachtszeit: Überall erschallen die bekannten Lieder, die das Herz erwärmen. Wer dabei mitsingen möchte, ist hier genau richtig.
Was wäre Weihnachten ohne die passende Musik? Wohl jeder verbindet mit dem Weihnachtsfest auch Melodien, die nicht nur Licht und Freude in die dunkle Jahreszeit bringen, sondern auch Erinnerungen an die eigenen Kindertage wecken. In diesen kannte man fast alle Liedertexte auswendig und trug diese in den Dezember-Wochen mit Begeisterung vor. Für alle, die nicht mehr ganz so textsicher sind, haben wir die Texte der schönsten Weihnachtslieder hier zusammengestellt. Zudem finden sie nachfolgend einige der bekanntesten Weihnachtsgedichte. Viel Spaß beim Singen und (Vor-) Lesen!
„Alle Jahre wieder“ gehört zu den beliebtesten Weihnachtsliedern. Den Text schrieb 1837 der deutsche Pfarrer und Lieddichter Wilhelm Hey. Die Melodie komponierte 1842 der Musikpädagoge Philipp Friedrich Silcher.
1. Alle Jahre wieder
kommt das Christuskind
auf die Erde nieder,
wo wir Menschen sind.
2. Kehrt mit seinem Segen
ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen
mit uns ein und aus.
3. Steht auch mir zur Seite
still und unerkannt,
dass es treu mich leite
an der lieben Hand.
4. Sagt den Menschen allen,
dass ein Vater ist,
dem sie wohlgefallen,
der sie nicht vergisst.
Text: Wilhelm Hey (1837)
Musik: Philipp Friedrich Silcher (1842)
1895 dichtete und komponierte der evangelische Pfarrer Eduard Ebel das Lied „Weihnachtgruß“. Heute ist es besser bekannt unter seiner ersten Zeile „Leise rieselt der Schnee“ bekannt und besonders bei Kindern sehr beliebt.
1. Leise rieselt der Schnee,
Still und starr liegt der See,
Weihnachtlich glänzet der Wald:
Freue Dich, Christkind kommt bald.
2. In den Herzen ist’s warm,
Still schweigt Kummer und Harm,
Sorge des Lebens verhallt:
Freue Dich, Christkind kommt bald.
3. Bald ist heilige Nacht;
Chor der Engel erwacht;
Horch nur, wie lieblich es schallt:
Freue Dich, Christkind kommt bald.
Text und Musik: Eduard Ebel (1895)
Eines der bekanntesten deutschsprachigen Weihnachtslieder wurde ursprünglich von Johannes Daniel Falk (1768–1826) aus Weimar verfasst und von Heinrich Holzschuher (1798–1847) in seine heutige Form umgetextet.
1. O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit.
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, Freue dich o Christenheit!
2. O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit.
Christ ist erschienen, uns zu versühnen:
Freue, Freue dich o Christenheit!
3. O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit.
Himmlische Heere, jauchzen dir Ehre:
Freue, Freue dich o Christenheit!
Text: Johannes Daniel Falk (1768–1826)
und Heinrich Holzschuher (1798–1847)
Musik: Kirchliches Marienlied aus Italien
Die Geschichte geht auf ein schlesisches Volkslied aus dem 16. Jahrhundert zurück. Den Text des Weihnachtsliedes verfassten Joachim August Zarnack (1819) und der Leipziger Lehrer Ernst Anschütz (1824).
1. O Tannenbaum, o Tannenbaum
Wie treu sind deine Blätter
Du grünst nicht nur zur Sommerzeit
Nein auch im Winter wenn es schneit
O Tannenbaum, o Tannenbaum
Wie treu sind deine Blätter!
2. O Tannenbaum, o Tannenbaum
Du kannst mir sehr gefallen
Wie oft hat nicht zur Weihnachtszeit
Ein Baum von dir mich hoch erfreut
O Tannenbaum, o Tannenbaum
Du kannst mir sehr gefallen
3. O Tannenbaum, o Tannenbaum
Dein Kleid will mich was lehren
Die Hoffnung und Beständigkeit
Gibt Mut und Kraft zu jeder Zeit
O Tannenbaum, o Tannenbaum
Dein Kleid will mich was lehren
Text: Joachim August Zarnack (1819) und Ernst Anschütz (1824)
Musik: bekannte Volksweise aus dem 16. Jahrhundert
„Stille Nacht, heilige Nacht“ ist sicher das weltweit bekannteste Weihnachtslied. Am Heiligabend 1818 trugen es Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber und Pfarrer Joseph Mohr erstmals in Oberndorf bei Salzburg vor.
1. Stille Nacht, heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute hochheilige paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
– Schlaf in himmlischer Ruh! –
2. Stille Nacht, heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht
Durch der Engel Halleluja,
Tönt es laut von fern und nah:
– Christ, der Retter ist da! –
3. Stille Nacht, Heilige Nacht!
Gottes Sohn, oh, wie lacht
Lieb‘ aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund,
– Christ, in deiner Geburt! –
4. Stille Nacht, heilige Nacht!
Die der Welt Heil gebracht
Aus des Himmels goldenen Höh’n
Uns der Gnade Fülle läßt seh’n:
– Jesus in Menschengestalt. –
5. Stille Nacht, heilige Nacht!
Wo sich heut alle Macht
Jener Liebe huldvoll ergoß,
Die uns arme Menschen umschloß:
– Jesus, der Heiland der Welt –
6. Stille Nacht, heilige Nacht!
Lange schon uns bedacht,
Als der Herr, vom Zorne befreit,
In der Väter urgrauen Zeit
– Aller Welt Schonung verhieß –
Text: Joseph Moor (1816)
Musik: Franz-Xaver Gruber (1818)
Wie die meisten deutschen Weihnachtslieder stammt auch dieses aus dem 19. Jahrhundert. Friedrich Wilhelm Kritzinger (1816–1890) schrieb den Text zur Melodie eines thüringischen Volkslieds aus dem Jahr 1826.
1. Süßer die Glocken nie klingen als zu der Weihnachtszeit,
grad als ob Engelein singen Lieder von Frieden und Freud,
wie sie gesungen in seliger Nacht,wie sie gesungen in seliger Nacht,
Glocken mit heiligem Klang, klingen die Erde entlang!
2. Und wenn die Glocken dann klingen, schnell sie das Christkindlein hört,
tut sich vom Himmel dann schwingen, eilet hernieder zur Erd,
segnet den Vater, die Mutter, das Kind. Segnet den Vater, die Mutter, das Kind.
Glocken mit heiligem Klang, klingen die Erde entlang!
3. Klinget mit lieblichem Schalle über die Meere noch weit,
daß sich erfreuen doch alle seliger Weihnachtszeit!
Alle dann jauchzen mit frohem Gesang. Alle dann jauchzen mit frohem Gesang:
Glocken mit heiligem Klang, klingen die Erde entlang!
Text: Friedrich Wilhelm Kritzinger (1816-1890)
Musik: Volkslied aus Thüringen (1826)